Schlafsack

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Version vom 13. Dezember 2007, 13:53 Uhr von Ziegenpeter (Diskussion | Beiträge)
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Ein guter Schlafsack soll auf Radreisen warm und trocken halten, dabei aber nicht zu schwer oder sperrig sein. Aktuelle Schlafsäcke unterscheiden sich neben ihrer Form (Ei-, Decken- oder Mumienform) hauptsächlich durch die Art und Menge der Füllung sowie das verarbeitete Oberflächenmaterial.


Oberflächenmaterialien

Als Außenmaterial kommen ganz überwiegend Polyamidfasern wie Nylon zum Einsatz. Je nach Anwendungsgebiet sind sie unterschiedlich stark ausgelegt, gelegentlich auch wasserabweisend behandelt. Bei den Innenmaterialien ist neben Kunstfasern auch häufiger noch Baumwolle oder Seide anzutreffen, was manche Schläfer als hautfreundlicher empfinden.


Füllmaterialien

Daune

Schlafsäcke mit Daunenfüllung sind bei gleicher Wärmeleistung in der Regel leichter und kleiner als Kunstfaserschlafsäcke. Hauptnachteil ist die hohe Feuchtigkeitsempfindlichkeit, wodurch sich etwa in Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. beim Zelten in feuchten Flusstälern) die Isolation verschlechtern kann. Als Naturprodukt erfordern Daunen außerdem etwas mehr Pflege. Zwei Dinge sind bei Daunenschlafsäcken besonders zu beachten:

  • Das Mischverhältnis: Zur Stabilisierung benötigt die Daunenfüllung einen gewissen Anteil an "normalen" Federn. Das Verhältnis von Daunen zu Federn wird i.d.R. in Gewichtsprozenten angegeben, etwa in der Form 90/10 (also 90% Daune, 10% Federn). Ein höherer Anteil von Daunen sorgt für eine bessere Bauschfähigkeit, macht den Schlafsack aber auch empfindlicher. Über das optimale Mischverhältnis kann lange gestritten werden, bei hochwertigen Schlafsäcken liegt der Daunenanteil bei 80 - 90%, für sehr kalte und trockene Einsatzgebiete auch 95%.
  • Die Bauschkraft: Sie wird in cubic inches/ oz (cuin) gemessen. Werte ab 500 cuin gelten als akzeptabel, mehr cuin bedeutet mehr Wärmeleistung.


Kunstfaser

Schlafsäcke mit Kunstfaserfüllung isolieren auch noch in feuchtem Zustand. Zudem trocknen sie ggf. schneller, sind pflegeleichter und meist auch preisgünstiger als Daunenschlafsäcke vergleichbarer Qualität. Allerdings sind sie dafür relativ schwer und groß. Bei den Kunstfasern handelt es sich in der Regel um eine Mischung aus vollen und hohlen Polyesterfasern mit Silikonummantelung, die von verschiedenen Herstellern mit unterschiedlichen Phantasiebezeichnungen versehen werden.


Temperaturangaben

Seit 2005 folgen die Temperaturangaben bei Schlafsäcken der Europanorm 13537. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Schläfer leicht bekleidet ist und Socken trägt.
Die erste Zahl bei Temperaturangaben bezeichnet den Komfortbereich für eine Frau, die zweite für einen Mann. Der dritte Wert gibt den Extrembereich an, ab welchem der Schlafsack möglicherweise nicht mehr vor Unterkühlungen schützen kann.
Diese Angaben beruhen auf Labortests und dienen vor allem der Vereinheitlichung der Herstellerangaben, sie können daher nur als grobe Richtschnur betrachtet werden. Erfahrungen bezüglich der eigenen Kälteempfindlichkeit sollte man unbedingt berücksichtigen.


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Allgemeine Tipps/Schlafsackpflege