Knieschmerzen: Unterschied zwischen den Versionen

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* durch allgemein zuviel Tretkraft, also zu niedrige [[Trittfrequenz]]: zu langer eingelegter [[Gang]]; zu schnelles Hochtrainieren der Muskelkraft und damit Überlastung der langsamer trainierbaren Sehnen. In diese Gruppe einzuordnen wäre z.B. das Patellaspitzensyndrom [http://www.dr-gumpert.de/html/patellaspitzensyndrom.html].
* durch allgemein zuviel Tretkraft, also zu niedrige [[Trittfrequenz]]: zu langer eingelegter [[Gang]]; zu schnelles Hochtrainieren der Muskelkraft und damit Überlastung der langsamer trainierbaren Sehnen. In diese Gruppe einzuordnen wäre z.B. das Patellaspitzensyndrom [http://www.dr-gumpert.de/html/patellaspitzensyndrom.html].


* falsch eingestellte Klickpedale können ernsthafte KLnieschäden verursachen
* falsch eingestellte [[Pedal|Klickpedale]] können ernsthafte KLnieschäden verursachen


* zu lange [[Kurbel]]n
* zu lange [[Kurbel]]n
* zu kalte Knie


* einzelner Strukturen durch Muskeldysbalancen: man hat nur die Beinstrecker und nicht den Beinbeuger und -spreizer, etc. trainiert.
* einzelner Strukturen durch Muskeldysbalancen: man hat nur die Beinstrecker und nicht den Beinbeuger und -spreizer, etc. trainiert.

Version vom 27. September 2018, 19:49 Uhr

Vorbemerkungen

Da die Ursachen von Knieschmerzen vielfältig sein können, muss an erster Stelle immer der Rat stehen bei anhaltenden Schmerzen einen Orthopäden aufzusuchen.
Auch wenn die Ursachen vielfältig sein können, und z.B. auch häufig im Rücken liegen sollen, sind doch einige Ursachen bei Radfahrern wahrscheinlich. Nur diese sollen hier beleuchtet werden.

Da der Körper von Natur aus nicht fürs Radfahren konstruiert wurde, ist es sinnvoll sein Fahrrad und die Fahrweise an die Bedürfnisse des eigenen Körpers anzupassen, anstatt sich selbst etwas aufzuzwingen.

Man sollte also auf seinen Körper hören und Schmerz immer als Signal, als Kommunikationsversuch des Körpers, und nicht als Prüfung für die Leidensfähigkeit verstehen. Die Ergonomie befasst sich mit dem Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine und ist daher für Radfahrer immens wichtig.

Ursachenforschung

Knieschmerzen können resultieren, da es ein kraftübertragendes Gelenk ist, aus einer Überlastung

  • durch allgemein zuviel Tretkraft, also zu niedrige Trittfrequenz: zu langer eingelegter Gang; zu schnelles Hochtrainieren der Muskelkraft und damit Überlastung der langsamer trainierbaren Sehnen. In diese Gruppe einzuordnen wäre z.B. das Patellaspitzensyndrom [1].
  • falsch eingestellte Klickpedale können ernsthafte KLnieschäden verursachen
  • zu kalte Knie
  • einzelner Strukturen durch Muskeldysbalancen: man hat nur die Beinstrecker und nicht den Beinbeuger und -spreizer, etc. trainiert.
  • einzelner Strukturen durch falsche Gelenkführung: ungesunde Sitzposition(eventuell auch durch unterschiedlich lange Beine), ungesunde und/oder zu starre Fußposition, eine unterentwickelte Muskulatur um das Knie herum, eventuell auch durch unterschiedlich lange Beine. Dies alles führt dann zu einer ungesunden Bewegung des Knies im Raum und damit auch der Gelenksbestandteile untereinander.

Hat man eine Entzündung im Kniebereich merkt man das an 4 Symptomen: Rötung, Schwellung, Wärme und Schmerz.

Maßnahmen

  • Gegen eine normale Überlastung durchs Reintreten hilft:
    • weniger Druck aufs Pedal und höhere Trittfrequenz ergibt gleiche Geschwindigkeit (kürzere Kurbel erleichtern eine höhere Trittfrequenz)
    • gerade in Belastungssituationen (Berg) sollte die Trittfrequenz nicht unter 70-75u/min sinken um Schädigungen zu vermeiden. Also sollte man so mutig sein und sich von knieunfreundlichen, bzw. reiseradleruntauglichen Schaltungsprodukten weg, hin zu individuellen Lösungen bewegen. [2]
  • Gegen Muskeldysbalancen hilft:
    • Ausgleichssport (Schwimmen, Klettern,...)
    • Kniegymnastik [3]
  • Gegen die falsche Gelenkführung hilft:
    • Sitzposition überprüfen und variieren, Stichwort individueller Körper, [4]
    • Fußposition überprüfen und variieren, Klickpedale demontieren, evtl. reicht bereits eine andere Einstellung der Haken.
    • kürzere Kurbeln montieren für eine geringe Kniebeugung im oberen Punkt
    • unterschiedliche Beinlänge vermessen lassen, und mit unterschiedlich langen Kurbeln links und rechts ausgleichen
    • Muskeln für die Gelenksführung trainieren(s.Dysbalancen)

Üblicherweise hält man das Knie relativ frei von Muskeln, in Wirklichkeit sind sie zwar unauffällig aber für die Begrenzung und Führung des Gelenks sehr wichtig.
Beispielhaft zu nennen wären hier der innere Kopf des vierköpfigen Oberschenkelmuskel (M.vastus medialis), der äußere Kopf des gleichen Muskel (M.vastus lateralis), der Schneidermuskel (M.sartorius) und der Kniegelenksmuskel (M.popliteus). Das sind nur ein paar von den Muskeln die am Knie enden,bzw.entspringen oder an ihm vorbeiziehen [5].


  • weitere Tipps:
    • da im Knie viele schlecht durchblutete und damit langsam wachsende und regenerierende Gewebe sind(Sehnen, Bänder und Knorpel), kann man die Regeneration durch durchblutungssteigernde Wärmeanwendungen fördern, bzw. für den gleichen Effekt Finalgon-Salbe verwenden (Wichtig:bei einer Entzündung brauchts Kälteanwendung)
    • beim Training verkürzen sich Muskeln, und sollten daher in der Stunde nach dem letzen km gedehnt werden, weil sich sonst auch der Druck in Ruhestellung aufs Gelenk, auf die Kniescheibe erhöht, was ebenfalls Probleme verursachen kann. Anleitungen zum Dehnen findet man auf Seiten für Läufer.


Und am Ende nochmal ganz groß geschrieben der Hinweis: Schont euer schmerzendes Knie. Das A und O der Regeneration ist das Verhindern weiterer Schäden. Man sollte also nicht mit Schmerzen fahren und wenn langsamer fahren nichts bringt, absteigen und auf Radreise lieber frühzeitig den Nachtplatz suchen. 2-3Monate ohne Druck auf dem Pedal zu fahren, wirken oft schon Wunder. Und besser als ein chronifizierter Schmerz ist das immer.

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