Fernpass: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 9. Mai 2010, 20:00 Uhr

Der Fernpass (1.210 m) ist ein wichtiger Pass in Nordtirol. Er führt über die Wasserscheide zwischen dem Inn und dem Außerfern, d.h. den direkt nach Norden entwässernden Gebieten. Landschaftlich ist die Passhöhe nicht besonders attraktiv, ihre Überquerung spielt vor allem im Verlauf der Via Claudia Augusta eine Rolle.

Der Fernpass ist neben Kufstein die verkehrsgünstigste Verbindung von Norden ins Innere Tirols und eine der wenigen, die für Schwerverkehr zugelassen ist. Dementsprechend ist hier das Verkehrsaufkommen. Es gibt für Radfahrer zwei Routen, über den Pass zu kommen, aber beide sind mit Problemen behaftet: die Bundesstraße (viel Verkehr) und der "Römerweg" (steil, übler Zustand).

Geographie

Die Passhöhe ist vor 10.000 Jahren durch einen Bergsturz entstanden, der die Verbindung zwischen den Tälern auf beiden Seiten verschüttete. Nördlich vom Fernpass liegt der weiträumige Ehrwalder Talkessel mit den Orten Ehrwald, Lermoos und Biberwier, die auf etwa 1.000 Metern ü.d.M. liegen. So sind von Norden her nur etwa 200 Höhenmeter zu überwinden.

Auf der Südseite ist das Gurgltal zu finden, das alsbald in das Inntal mündet. Die Orte im Gurgltal sind (von Süden nach Norden) Imst, Tarrenz und Nassereith. Bei Nassereith, auf etwa 850 Metern ü.d.M. gelegen, verengt sich das Tal, und der im Vergleich zur Nordseite etwas längere Anstieg beginnt.

Anschlüsse

Aus dem Ehrwalder Talkessel führen drei Wege: nach Norden entlang der Loisach Richtung Garmisch (Landstraße oder Radweg), nach Westen Richtung Reutte (Via Claudia Augusta) und nach Osten über die Ehrwalder Alm ins Gais- bzw. Leutaschtal. Letzterer Weg ist bis zur Alm sehr steil, aber asphaltiert, danach für den allgemeinen Kraftverkehr gesperrte Schotterstrecke.

Das Gurgltal mündet wie erwähnt ins Inntal, zudem kann man bei Nassereith über den Holzleitensattel in Richtung Telfs/Innsbruck abkürzen. Bei Imst beginnt die Straße übers Hahntennjoch, die zurück ins Außerfern führt.

Alternativen

Für die Passage zwischen Inntal und Außerfern gibt es im Wesentlichen zwei Alternativen:

  • Weiter westlich von Reutte im Lechtal bleiben und übers Hahntennjoch nach Imst fahren. Der Vekehr ist wesentlich geringer, jedoch ist das Hahntennjoch mit 1.894 Metern auch ein erheblich höherer Übergang und nur von Mai bis Oktober geöffnet.
  • Weiter östlich kommt man vom Leutaschtal über den Buchensattel ins Inntal. Das Leutaschtal erreicht man über Garmisch/Mittenwald oder, siehe oben, über die Ehrwalder Alm. Diese Alternative ist verkehrsarm und -- bei Anfahrt von Norden über Mittenwald -- auch steigungsarm, stellt aber einen gewissen Umweg dar, wenn man die Via Claudia Augusta fährt.

Die Bundesstraße

Auf der Nordseite führt die Bundesstraße zwischen Lermoos und Biberwier durch einen für Radler gesperrten Tunnel. Das aber ist kein Problem, weil man auch auf kleineren Straßen oder Feldwegen nach Biberwier gelangt. Ab Biberwier steigt die Straße leicht an und mündet nach anderthalb Kilometern wieder in die Bundesstraße.

Bis zur Passhöhe sind es von hier noch drei Kilometer, die Steigung ist sehr moderat, so dass die Passage physisch gesehen keinerlei Ansprüche stellt. Auf dem ersten Kilometer hat die Straße noch Überbreite, so dass anderer Verkehr problemlos überholen kann. Danach folgen anderthalb Kilometer, auf denen die Straße eng ist, hier können breite Fahrzeuge (Pkw etc) nur über die Gegenspur überholen. Kurz vor der Passhöhe gibt es eine Raststätte (Zugspitzblick), bei der man nochmal aus dem Verkehr raus kann.

Auf der Südseite beginnt die Anfahrt erst mit geringer Steigung, bis man zum Fernsteinsee kommt. Dann zieht sie etwas an und führt durch den Wald in eine langgezogene Serpentine, wobei die Steigung kaum sechs Prozent erreicht. Neun Kilometer nach Nassereith kommt man an die Passhöhe.

Hauptproblem der Pass-Straße ist nicht ihre Steigung, sondern die starke Nutzung durch den motorisierten Verkehr. Wer diesem aus dem Weg gehen möchte, ist auf Randzeiten angewiesen, z.B. morgens am Wochenende.

Der Römerweg (MTB-Strecke)

Von Norden kommend geht es zunächst über geschotterte Waldwege (die aber teilweise stark ausgespült sein können) den Berg noch relativ moderat hinauf, später wird es aber sehr steil und auch die Wegequalität lässt immer mehr nach, teilweise schiebt man sein Reiserad über blanke Felsbrocken, auch Mountainbiker steigen da schon mal ab. Beim "Aufstieg" gibt es bereits ein oder zwei kurze und sehr starke Gefällstrecken, wo man wieder etwas Höhe verliert und die man mit viel Gepäck nicht unbedingt sitzend fahrend sollte. Oben am Pass ist der Weg wieder in guter Qualität, der Abstieg in Richtung Süden geht zunächst über einen gut ausgebauten Schotterweg, kreuzt dann die Fernpass Bundesstraße und schlängelt sich weiter am anderen Bergrücken entlang, zunächst auf gut zu fahrenden Wegen, jedoch gibt es auch wieder durch Bäche ausgespülte Gefällstrecken mit erwähnten Felsbrocken. Teilweise verläuft der Weg direkt am Abgrund, dafür hat man aber einen ganz imposanten Blick. Unterwegs kommt man an mehreren kleinen Seen und Bächen vorbei.

Die Strecke geht ziemlich aufs Material, mit Anhängern oder Kindern würde ich sie eher nicht empfehlen. Ansonsten ist es eine Alternative zur verkehrsreichen Fernpassstraße, wenn man sich nicht zu schade zum streckenweisen Schieben (auch bergab) ist. Größtenteils ist die Strecke nicht beschildert/markiert.

Fahrradbus

Fahrplan Bike-Shuttle 2010: Biberwier → Nassereith · 3 mal täglich von Mai bis Oktober

Übernachtungen

Weblinks