Île-de-France: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:paris.jpg|thumb|Mietfahrräder in Paris]]
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... ist gar nicht so schlimm, wie es sich anhört. Gemeint ist die Stadt Paris, also alles, was innerhalb des Boulevard Périphérique liegt. Das Radwegenetz wird ständig erweitert. Zudem sind die Busspuren für Radfahrer freigegeben, sie sind meist auch breit genug, um von einem Bus überholt werden zu können. Sonntags ist ein Teil des Seineufers für den motorisierten Verkehr gesperrt. Wer Paris auf seiner Reiseroute hat, muss also keinen großen Umweg machen. Auch ein paar Tage Aufenthalt und Sightseeing mit dem Rad sind kein Problem. Das Fahrrad ist als Alltagsverkehrsmittel in Paris klar auf dem Vormarsch, dazu tragen u. a. die 20.000 im Sommer 2007 zur Verfügung gestellten Mietfahrräder bei. Fahrräder sind keine Exoten mehr im Straßenverkehr – Berufstätige, die in der Mittagspause zum Essen fahren; Touristen, die eine Sehenswürdigkeit nach der anderen abhaken; Nachtschwärmer, denen die letzte Metro zu früh fährt – viele sind auf den grauen Mietfahrrädern unterwegs. Doch natürlich ist Paris eine Großstadt mit Großstadtverkehr, wer das nicht mag, sollte vielleicht doch lieber mit der Metro oder mit den Bussen unterwegs sein.
Paris (intra-muros) hat 2,1 Mio Einwohner und dementsprechend viel Verkehr. Das Stadtgebiet war freilich schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts bebaut, und es bestand keine Gelegenheit zur "autogerechten" Umgestaltung. Demzufolge sind die Straßen eher klein, der Verkehr langsam, so dass man per Fahrrad gut im Verkehr "mitschwimmen" kann. Genauer gesagt, wird man durch die vom Autoverkehr verursachten Staus nicht unerheblich aufgehalten. Morgens um 6, wenn die Stadt noch schläft, dauert eine Fahrt von der Stadtgrenze zur Stadtmitte ca. 15 Minuten, tagsüber sind es dann eher 30 Minuten.
 
Praktisch ist in diesem Zusammenhang, dass viele Busspuren für Fahrräder freigegeben sind, auf denen man Staus passieren kann. Diese werden auch von Taxis und Motorrollern benutzt (letztere illegalerweise). Weniger praktisch ist die Omnipräsenz von Einbahnstraßen, nahezu jede Anwohnerstraße ist als solche beschildert. Dabei ist die Anordnung absichtlich so gewählt, dass alle durchgehenden Verbindungen durch Wohnquartiere unterbunden werden, um den Durchgangsverkehr auf den größeren Straßen zu halten. Im Prinzip ist Besserung in Sicht: Zum 1. Juli 2010 sollen in Frankreich grundsätzlich alle Einbahnstraßen in Tempo-30-Zonen für Fahrräder in Gegenrichtung freigegeben werden. Aber wie man hört, mauert Paris und will zahlreiche Ausnahmen beschließen. [http://www.mdb-idf.org/spip/spip.php?article529] Eine weitere Beschleunigungsmöglichkeit ist, es den Motorrollern nachmachen und bei längeren Staus links zu überholen, natürlich mit gebotener Vorsicht; Einordnen ist meistens kein Problem.
 
Sonntags ist ein Teil des Seineufers für den motorisierten Verkehr gesperrt. Wer Paris auf seiner Reiseroute hat, muss also keinen großen Umweg machen. Auch ein paar Tage Aufenthalt und Sightseeing mit dem Rad sind kein Problem. Das Fahrrad ist als Alltagsverkehrsmittel in Paris klar auf dem Vormarsch, dazu tragen u. a. die 20.000 im Sommer 2007 zur Verfügung gestellten Mietfahrräder bei. Fahrräder sind keine Exoten mehr im Straßenverkehr – Berufstätige, die in der Mittagspause zum Essen fahren; Touristen, die eine Sehenswürdigkeit nach der anderen abhaken; Nachtschwärmer, denen die letzte Metro zu früh fährt – viele sind auf den grauen Mietfahrrädern unterwegs. Doch natürlich ist Paris eine Großstadt mit Großstadtverkehr, wer das nicht mag, sollte vielleicht doch lieber mit der Metro oder mit den Bussen unterwegs sein.


[http://www.velib.paris.fr velib – 20.000 Mietfahrräder in Paris]
[http://www.velib.paris.fr velib – 20.000 Mietfahrräder in Paris]

Version vom 26. Dezember 2009, 23:47 Uhr

Die Île-de-France ist die bei weitem bevölkerungsreichste Region Frankreichs, liegt hier doch die Metropolregion Paris. Das wirtschaftliche und kulturelle Herz des Landes schlägt hier, allen Versuchen der Regionalisierung zum Trotz.

Von den im Radreise-Wiki behandelten Routen endet Straßburg-Paris in der Île-de-France.

Vorstellung der Region

Verwaltungsmäßig besteht die Region aus acht Départements, die in drei konzentrischen Zirkeln angeordnet sind: Ganz innen liegt die Stadt Paris, gelegentlich als Paris intra-muros bezeichnet, d.h. innerhalb des Boulevard périphérique. Paris ist umgeben von der "Petite Couronne", dem inneren Kreis von Départements (Hauts-de-Seine, Seine-Saint-Denis und Val-de-Marne), diese wiederum von einem äußeren Kreis von Départements (Seine-et-Marne, Essonne, Yvelines und Val-d'Oise).

Radfahrerisch von Interesse ist eher die Aufteilung in Agglomeration und ländliche Gebiete. Paris, die inneren Départements sowie die Randbereiche der äußeren Départements sind quasi ein einziges ununterbrochenes Stadtgebiet mit einem Durchmesser von etwa 40 km. Diese unité urbaine - im folgenden Agglomeration genannt - hat die gleiche Bevölkerungsdichte wie die Stadt Berlin, nur ist sie in Punkto Fläche und Bevölkerung eben dreimal so groß. Anders als man es vielleicht von deutschen Städten gewohnt ist, gibt es innerhalb dieses Gebiets nur wenig Auflockerung, schon gar keine durchgehenden grünen Adern - die Agglomeration ist fast vollkommen zugebaut. Ruhige Routen entlang von Parks oder Flussläufen kann man sich abschminken, von wenigen kurzen Ausnahmen abgesehen. Andererseits sind die Straßen vergleichsweise klein, und der motorisierte Verkehr ist lange nicht so aggressiv wie in Deutschland. Als Radfahrer ist man als Verkehrsteilnehmer akzeptiert. Dennoch gibt es auch hier Versuche, Radfahrern die Benutzung der Fahrbahn abzugewöhnen. Eine Übersichtskarte der diesbezüglichen Bemühungen gibt es unter diesem Link, wo neben Radstreifen und straßenbegleitenden Radwegen auch einige "voies vertes" verzeichnet sind, d.h. separat geführte Rad- und Wanderwege.

Sobald man die Agglomeration verlässt, wird es schlagartig ziemlich ländlich. Der "Rest" der Île-de-France außerhalb der Agglomeration macht drei Viertel der Fläche aus, beherbergt aber nur 13% der Einwohner, was der Bevölkerungsdichte Niedersachsens entspricht. Dementsprechend ruhig ist es hier. Ein sekundäres Wegenetz aus autofreien Wirtschafts- und Waldwegen, wie es in Deutschland existiert, gibt es hier genausowenig wie in der Agglomeration, aber die kleineren Départements- oder Gemeindestraßen erfüllen nahezu die gleiche Funktion (die "weißen" Wege, wenn man die Michelin-Karten benutzt). Nur in einigen größeren Waldgebieten findet man auch freigegebene Forstwege (siehe unten).

Details

Paris

Mietfahrräder in Paris

Paris (intra-muros) hat 2,1 Mio Einwohner und dementsprechend viel Verkehr. Das Stadtgebiet war freilich schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts bebaut, und es bestand keine Gelegenheit zur "autogerechten" Umgestaltung. Demzufolge sind die Straßen eher klein, der Verkehr langsam, so dass man per Fahrrad gut im Verkehr "mitschwimmen" kann. Genauer gesagt, wird man durch die vom Autoverkehr verursachten Staus nicht unerheblich aufgehalten. Morgens um 6, wenn die Stadt noch schläft, dauert eine Fahrt von der Stadtgrenze zur Stadtmitte ca. 15 Minuten, tagsüber sind es dann eher 30 Minuten.

Praktisch ist in diesem Zusammenhang, dass viele Busspuren für Fahrräder freigegeben sind, auf denen man Staus passieren kann. Diese werden auch von Taxis und Motorrollern benutzt (letztere illegalerweise). Weniger praktisch ist die Omnipräsenz von Einbahnstraßen, nahezu jede Anwohnerstraße ist als solche beschildert. Dabei ist die Anordnung absichtlich so gewählt, dass alle durchgehenden Verbindungen durch Wohnquartiere unterbunden werden, um den Durchgangsverkehr auf den größeren Straßen zu halten. Im Prinzip ist Besserung in Sicht: Zum 1. Juli 2010 sollen in Frankreich grundsätzlich alle Einbahnstraßen in Tempo-30-Zonen für Fahrräder in Gegenrichtung freigegeben werden. Aber wie man hört, mauert Paris und will zahlreiche Ausnahmen beschließen. [1] Eine weitere Beschleunigungsmöglichkeit ist, es den Motorrollern nachmachen und bei längeren Staus links zu überholen, natürlich mit gebotener Vorsicht; Einordnen ist meistens kein Problem.

Sonntags ist ein Teil des Seineufers für den motorisierten Verkehr gesperrt. Wer Paris auf seiner Reiseroute hat, muss also keinen großen Umweg machen. Auch ein paar Tage Aufenthalt und Sightseeing mit dem Rad sind kein Problem. Das Fahrrad ist als Alltagsverkehrsmittel in Paris klar auf dem Vormarsch, dazu tragen u. a. die 20.000 im Sommer 2007 zur Verfügung gestellten Mietfahrräder bei. Fahrräder sind keine Exoten mehr im Straßenverkehr – Berufstätige, die in der Mittagspause zum Essen fahren; Touristen, die eine Sehenswürdigkeit nach der anderen abhaken; Nachtschwärmer, denen die letzte Metro zu früh fährt – viele sind auf den grauen Mietfahrrädern unterwegs. Doch natürlich ist Paris eine Großstadt mit Großstadtverkehr, wer das nicht mag, sollte vielleicht doch lieber mit der Metro oder mit den Bussen unterwegs sein.

velib – 20.000 Mietfahrräder in Paris

Geführte Stadtrundfahrten mit dem Fahrrad

Campingplätze

Für Parisbesuche eignen sich die Campingplätze im Bois de Boulogne (mit sehr guten Busverbindungen) sowie in Champigny-sur-Marne. [2]

Siehe auch die allgemeinen Bemerkungen zu Campingplätzen in Frankreich.